2008-03:Süddeutsche Stadtwerke wollen Kohlekraftwerk bauen

Aus grünes blatt
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Süddeutsche Stadtwerke wollen Kohlekraftwerk bauen

Hanno Böck An vielen Orten gibt es im Moment Auseinandersetzungen um den Neubau von Kohlekraftwerken. In Brunsbüttel, unweit von Hamburg gelegen und bekannt für sein störfallanfälliges AKW, sind gleich drei neue Kraftwerksblöcke in Planung.

Das größte davon, ein geplanter 1800 Megawatt-Kraftwerksblock (nach Neurath der zweitgrößte geplante Neubau im Moment), ist ein Projekt der Südweststrom GmbH, einem Zusammenschluss von Stadtwerken, die meisten davon aus Baden-Württemberg. Am Kraftwerksbau beteiligt sind viele lokale Stadtwerke, darunter Neuenstadt, Eberbach, Aalen, Altensteig, Bietigheim-Bissingen, Bretten, Ehingen, Engen, Ettlingen, Friedrichshafen, Füssen, Gammertingen, Heidenheim, Hermaringen, Krauchenwies, Mengen, Mössingen, Mühlacker, Pfullendorf, Sigmaringen und Tübingen. Besondere Brisanz hat die Beteiligung der Tübinger Stadtwerke – hier regiert der grüne Bürgermeister Boris Palmer und befürwortet den Kraftwerksbau.

Bemerkenswert ist auch, dass Städte aus Süddeutschland ein Kraftwerk weit weg im Norden bauen – die Luftbelastung durch Feinstaub, die damit verbundene Beeinträchtigung der Elbe, die Tagebaue – all dies ist weit weg.

Die Stadtwerke in Schussental, Konstanz und Hammelburg planten eine Beteiligung am Kraftwerk – entschieden sich jedoch nach Protesten gegen den Bau des Klimakillers. Es wäre dringend notwendig, dass an vielen Orten sich Menschen gegen die Pläne ihrer Stadtwerke stellen – und eines der größten geplanten Kohlekraftwerke in Deutschland damit kippen.