2013-02:Gegenkulturelles Experiment oder weltfremde Verbohrtheit? Offene Räume

Aus grünes blatt
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Gegenkulturelles Experiment oder weltfremde Verbohrtheit?

Offene Räume

jb Die Sache bleibt umstritten - und verlief bislang wenig erfolgreich. Fast alle Versuche der letzten Jahre, offene Aktionsplattformen zu schaffen, sind mehr oder weniger misslungen - ein Teil verschwand schnell wieder. Ist die Idee falsch? Oder in der falschen Zeit? Was ist von den Kritiken an offenen Räumen zu halten? Ist das Konzept gescheitert?

„Offene Räume“ sind Orte, an denen Eigentumslogik und die Dominanz von Eliten und CheckerInnen abgebaut werden. Im Genaueren:

  • Orte, an denen Methoden aller Art zum Einsatz kommen oder neu entwickelt werden, um Dominanz abzubauen.
  • Orte, an denen möglichst alle alles gleichberechtigt nutzen können.
  • Orte, die jedeR mitgestalten kann.
  • Orte, wo erstmal jedeR willkommen ist.
  • Orte, an denen mensch kein Plenum und keine Chefs „um Erlaubnis“ fragen muss, bevor mensch etwas machen „darf“.
  • Orte, an denen gerade deshalb Transparenz wichtig ist. Das bedeutet, dass jedeR Zugang zu allen den Ort betreffenden Informationen hat und ihm zur Verfügung stehende Informationen weitergibt. (Z.B. den Plan, irgendetwas zu bauen oder zu verändern, damit andere Menschen mitgestalten, Kritik üben und Einwände äußern können.)
  • Orte, die es Menschen ermöglichen, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen.

Das können Büros sein, Seminarhäuser, Wohnprojekte, Werkstätten, Proberäume, Treffen und Kongresse und vieles mehr...


Die praktischen Erfahrungen

Es sind mehrere Schwierigkeiten, an denen „offene Räume“ zu knabbern haben und oft scheitern. Die erste betrifft die Folgen fehlender Regeln und Zuständigkeiten. Frustrierte Sprüche, die die Lage beschreiben, lauten ungefähr so:

  • Keine_r fühlt sich verantwortlich
  • Der Raum verwahrlost, wenn niemand verantwortlich ist
  • Das Haus gehört nicht uns - wie sollen wir verhindern, dass es z.B. beschädigt wird?

Die Verhältnisse, die so beschrieben werden, sind in der Tat wenig erfreulich. Allerdings wäre es ziemlich voreilig, dahinter spezifische Probleme des offenen Raumes zu sehen.


Warum scheitern offene Räume?

Die meisten der Kritikpunkte an offenen Räumen passen bei näherem Hinsehen gar nicht. Sie beschreiben Verhältnisse in von mehreren Gruppen genutzten, politischen Räumen, die aber nicht spezifisch dafür sind, dass ein Raum offen ist. Verwahrlosung, Zerstörung von Inventar, Dreck und Privatisierung von Geld oder Geräten treten genauso in kontrollierten Räumen auf. Es gibt etliche Beobachtungen, dass es sogar häufig gerade die Privilegierten sind, die Räume zerlegen oder schwächen. Kontrollierter Zugang würde hier gar nichts helfen. Nicht durch die Existenz eines offenen Raumes oder durch seine Funktionsweise werden diese Probleme verursacht. Allerdings treten sie auch dort auf. Daher ist es sinnvoll und notwendig sich mit ihnen auseinander zu setzen; aber nicht als besondere „Offener Raum“-Probleme, sondern unabhängig davon.

Ein spezifischer Grund des Scheiterns von offenen Räumen ist ihr gegenkultureller Ansatz. Die Idee will mit geltenden Normen und Zurichtungen brechen - nicht gerade ein kurzfristiges Erfolgsrezept (siehe unten).

Oft scheitern Projektansätze von offenen Räumen bereits am Widerstand in der linken Szene. Denn auch innerhalb einer Bewegung, die emanzipatorische Ansätze auf ihre Fahnen schreibt, wollen die raumbeherrschenden Gruppen selten ihre Vorrechte aufgeben und „ihre“ Räume oder Infrastruktur allen zur gleichberechtigten Nutzung zur Verfügung stellen. Die Angst vor dem Machtverlust wird dann hinter vielen Argumentationen gegen die Einrichtung offener Räume versteckt.


Konkrete Kritik und was davon zu halten ist

Wer schafft das Geld (Material ...) ran?

Solche Gedanken entspringen dem Neid und/oder Frust derer, die sich um Infrastruktur kümmern, diese immer wieder dahin rotten oder verschwinden sehen. Kommt der Eindruck hinzu, dass Organisierung von Ersatz und neuen Ressourcen sehr ungleich verteilt sind, neigen viele Menschen zur Formalisierung solcher Prozesse. Zwar lugt dann überdeutlich die FDP-Denke des „Leistung soll sich lohnen“ hervor, aber das zu verstehen, hilft auch nicht weiter.

Zunächst ist zweifelhaft, ob es sich hier überhaupt um ein Problem offener Räume handelt bzw. es dort zugespitzt ist. Denn die gleichen Probleme sind aus kontrollierten Räumen nur allzu bekannt. Aus einer gegenkulturellen Perspektive ist dieser Punkt für offene Räume aber substantiell. Denn gerade weil hier keine Privilegien beim Zugang zu den Ressourcen bestehen, greift eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Theorie der Herrschaftsfreiheit (www.herrschaftsfrei.de.vu): Eigen- und Gemeinnutz fallen zusammen, wenn mensch keine Möglichkeit hat, sich Handlungsmöglichkeiten individuell zu sichern. Nur wenn das ginge, lohnt es sich, die eigenen Bedingungen auf Kosten anderer zu verbessern. In offenen Räumen ist die eigene Handlungsfähigkeit davon abhängig, wie gut das Ganze läuft. Will heißen: Der eigene Wille, gut agieren zu können, führt zur Tätigkeit, das Ganze in einem möglichst guten Zustand am Laufen zu halten. Schade nur, dass diese Idee der Herrschaftsfreiheit den meisten Menschen nicht klar ist, sie anders sozialisiert sind und in politischen Bewegungen solche Debatten auch gar nicht geführt werden.


Hierarchien gibt es doch immer

Was überall gilt, gibt auch im offenen Raum: Wer viel macht und sich einmischt, hat (auch) hier viel Macht. Hierarchien können zudem durch den Umgang mit Anderen begründet sein (dominantes Redeverhalten, Ignoranz gegenüber Anderen bzw. anderen Vorstellungen) oder auch durch die Rolle im Projekt (hierarchische Wissens- und Kompetenzverhältnisse - z.B. wissen Einzelne deutlich mehr über die Funktionsweise des Projektes als Andere). Allerdings: Solche Mechanismen wirken immer. Im kontrollierten Raum verstärken sie formale Hierarchien, da diejenigen, die die formale Macht haben, auch besser an Wissen und Ressourcen kommen usw.

Wichtiger wäre der konkrete Abbau von Hierarchien, im Folgenden am Beispiel von Wissensungleichheiten:

  • Erklärungszettel, um Anwendungsmöglichkeiten zu erklären (Anleitungen, Hinweise zu Materiallagern, Spendenquellen usw.)
  • To-do-Listen: Was ist zu tun? (am besten mit Hinweisen, wer noch zu fragen ist für Hilfe, Material ...)
  • Was-fehlt-Listen: Gesuchte Materialien (Sachspenden, Baumaterial ...)
  • AnsprechpartnerInnen-Liste: Wer kennt sich bei was aus, kann für was befragt werden?
  • Termine und Aktionen: Wo passiert was (zum Mitmachen, um Bücher-/Infostände zu machen ...)?
  • „Technische Anleitung“: Zugängliche Informationen über Anleitungen, Geräte, Quellen, Telefonnummern bis hin zu Briefkastenort und -leerzeiten ... bereitstellen (Beispiel: „TA Saasen“, auch im Internet downloadbar)
  • Internetseiten mit To-do-, Sachspenden- und AnsprechpartnerInnen-Listen; am besten als Wiki damit alle gleichberechtigt was ein- und austragen können
  • Know-How-Workshops organisieren, z.B. aus Anlass einer konkreten Arbeit (Reparatur, Ausbau/Renovierung, Layout, Kochen, Gartenbau, Aktionen, Klauen ...)
  • Internetseite mit virtuellem Nachbau des konkreten Projekt-Raumes und Informationen, was wo ist
  • Spiel zu einem konkreten Raum mit eingebauten Informationen, was wo geht, nötig ist usw.: Brettspiel, Schnitzeljagd ...
  • Wandzeitung mit Raumplänen und aktuell anliegenden Geschichten (Projekte, Termine ...) im Eingangsbereich
  • Streitwand: Streitthemen benennen, Ort und Zeit für Streit vereinbaren und transparent machen
  • Vereinbarungs- und Absprachemöglichkeit schaffen: z.B. Wandzeitung zur Kommunikation und zur Ankündigung von Aktivitäten (z.B. Veränderungen am Haus, an der Einrichtung ...) mit Möglichkeit des Widerspruchs
  • Verabredungsmöglichkeiten auf der Wand schaffen, z.B. zu Workshops, Einführungen, Diskussionen, Streit
  • ergänzend sind Austausch- und Infotreffen möglich (ohne Beschlusskompetenz und Anspruch, dass alle gemeint sind - also kein Plenum o.ä.)

Die Erfahrungen sind jedoch ernüchternd. Guter Wille und die eine oder andere passende Umsetzungsidee reichen nicht. Ein prägnantes Beispiel waren die bisherigen Versuche, die gleichberechtigte Nutzung von Räumen und Einrichtungen durch viele Beschreibungen zu ermöglichen. Doch genau diese Informationsflut erschwerte Überschaubarkeit und Erkennen der Einzelinfos, denn ...

  • das Beachten z.B. von Zetteln mit Informationen erfordert bereits eine gewisse Selbstorganisation und den Willen aufmerksam zu sein
  • to-do-Listen können auch Hierarchien schaffen: die einen hängen auf, was zu tun ist; die anderen führen aus (oder auch nicht)


Spitzel usw. könnten dann auch rein

Klar, wer wollte das bezweifeln. Aber dass das in einem offenen Raum einfacher gehen soll, wäre noch zu beweisen. Bislang ist kein solcher Fall bekannt. Das mag Zufall sein, aber offenen Räumen fehlen die Regeln und, wenn es gut läuft, auch normierende Codes. Das bedeutet, dass ein Spitzel sich sozial integrieren muss, während er in kontrollierten Räumen die Regeln und Codes beachten muss - dann ist der Weg zu allem frei. In offenen Räumen ist alles immer zugänglich, d.h. was auch immer dort mal (weil Menschen Fehler gemacht haben) gefunden wird, ist kaum konkreten Personen zuordnebar. Alle können alles gewesen sein. Und sie bilden keine fest Gruppe - auch ein Repressionsschutz.

Was tun, wenn Nazis kommen?

Eine schöne Frage. Und so vertraut, ähnelt sie doch stark den AngstmacherInnen von BILD-Zeitung und Aktenzeichen XY, wenn diese über rechts- oder polizeifreie Räume herziehen. Leider ist das auch in politischen und sozialen Bewegungen weit verbreitet: Wo Kontrolle fehlt, kämen Nazis, VergewaltigerInnen oder irgendwelche kinderfressenden Aliens. So absurd dieser Gedankengang ist, so gibt es doch einige Antworten.

  • Regelmäßig hilft eine Regel „Nazis raus“ nicht. Denn der Streit geht ja nicht um die stiefeltragenden Glatzköpfe mit Bomberjacke und Baseballschläger, die schon einen Meter hinter der Eingangstür eine Spur der Vernichtung hinterlassen (wollen). Hier würde auch im offenen Raum (hoffentlich) kein Zweifel an einer robusten Reaktion bestehen - schließlich ist die Selbstverteidigung der Offenheit des Raumes mit dem Konzept der Offenheit verbindbar. Es darf eben nur nicht zur Regeln und Formalisierungen führen.
  • Tatsächlich aber dürften solche Besuche weder häufig noch das Problem sein, sondern die Frage der Definitionsmacht: Wer bestimmt, was ein Nazi ist und wer deshalb rausfliegt? Nicht zufällig sind Ausgrenzungsdebatten in kontrollierten Räumen bei näherem Hinsehen fast immer Machtkämpfe verschiedener Flügel im Raum.
  • Nazis auszugrenzen, bedient deren Vorurteile und macht sie in ihren Zusammenhängen zu HeldInnen.
  • Warum soll es eigentlich besser sein, wenn sich Nazis woanders treffen? Also wo „wir“ sie nicht sehen, nicht vielleicht sogar mithören können ...? Ist da nicht die mangelnde Phantasie politischer Bewegung die Mutter des Abgrenzungsgedankens?


„Schutzraum“ und „Definitionsmacht“ würden aufgegeben

Das stimmt - aber nur aus formaler Perspektive. Denn Schutzraum und Definitionsmacht sind, jedenfalls in der üblichen, formalisierten Art, Regeln - noch dazu welche, die mit den zentralen Diskursen von Wahrheit und Ausschließung operieren. Der Umgang mit diskriminierenden und übergriffigen Verhaltensweisen bezieht sich zudem meist auf die so handelnden Personen und nicht auf das Verhalten. Ziel ist, die Person fernzuhalten und nicht einen diskriminierungsfreien Raum herzustellen. Letzteres kann sogar als Ziel aus den Augen verloren werden, wenn die „Jagd“ auf einzelne Personen ablenkt von dem Bemühen um eine alltägliche Praxis.

Dabei sagt doch schon die übliche Kritik an den Konzepten der Regierenden, dass Sicherheit eine Illusion ist. So zu tun, als könnten Hierarchien, Plena, Regeln oder sonst etwas Übergriffe verhindern, ist genauso eine Täuschung wie der Glaube an Polizei und Justiz. Daher ist es - auch in Bezug auf offene Räume - nicht sinnvoll, zu versuchen Sicherheit zu suggerieren, sondern offen zu nennen, dass es eine solche nicht gibt. Deshalb und auch als wirksamstes Mittel, Diskriminierungen und Übergriffe aus einem Raum fern zu halten, braucht es der Aktivierung aller Menschen im Raum.. Hilfreich sind die Stärkung von Wahrnehmungs- und Handlungsfähigkeiten, Organisierung und Vernetzung, gegenseitiger Unterstützung, Reflexions- und Streitmethoden.

  • Workshops und Trainings zur Frage „Was sind Diskriminierungen und Übergriffe? Wo fangen sie bereits an? Wie kann ich sie erkennen?“ und „Welche Handlungsmöglichkeiten bestehen: Direkte Intervention, Schutzmöglichkeiten, Transparenz ...?“
  • Herstellung und Darstellung als diskriminierungs- und damit angstfreier Raum, d.h. die Idee der direkten Intervention muss so offensiv dargestellt werden, dass sie bei allen als wichtige Grundlage wahrgenommen wird. Dann kann erstens die Bereitschaft zur Aneignung von Handlungsmöglichkeiten entstehen und zum zweiten das Vertrauen in den diskriminierungsfreien Raum wachsen, damit Personen mit solchen Ängsten ihn auch betreten wollen.
  • Schaffung von Diskussionsräumen darüber, ob Aufmerksamkeit und direkte Intervention reichen, d.h. ob Ängste abgebaut werden können und ein angstfreier Raum entsteht. Dieser entsteht dadurch, dass Menschen erleben, dass der diskriminierungsfreie Raum aktiv hergestellt wird - also im Alltag, in der konkreten Situation.
  • Offensive Darstellung der Offenheit für alle Menschen, aber nicht für alle Verhaltensweisen - das genauer benennen einschließlich der Umgehensweise. Es geht also in erster Linie um einen faschismusfreien, nicht FaschistInnen-freien Raum, um einen sexismus-, nicht SexistInnen-freien Raum. Es geht aber auch darum, dass Menschen ihr Verhalten und ihre antiemanzipatorischen Überzeugungen verändern - jedoch nie durch Verregelung, sondern durch Kommunikation und Aufklärung.
  • Rollenspiele zu Abläufen und Einmischung in solche Abläufe
  • Informationsveranstaltungen zu Formen von Diskriminierung und antiemanzipatorischer Propaganda, insbesondere auch versteckte, unsichtbare Arten (z.B.: „Wo beginnt ein rassistischer oder sexistischer Übergriff?“ oder „Was ist eine rechte Form der Kapitalismuskritik?“ usw.)
  • Verstecktes Theater (z.B. Übergriffsituation nachstellen und anschließende Auswertung) - im offenen Raum genauso möglich und oft nötig wie in der Öffentlichkeit.
  • Ideensammlung für Interventionen (z.B. als Wandzeitung, Ordner, Geschichtenbuch ...)


Müssen „offene Räume“ scheitern?

Ja und nein.

Ja, weil sie ein gegenkulturelles Projekt sind. Die Erkenntnis „Es gibt nichts Richtiges im Falschen“ gilt hier in besonderem Maße. Die Menschen schleppen ihre Zurichtungen, den Alltagsstress und das Denken in ihren Normen mit in den Raum. Je nach Ausgestaltung werden sie nur mehr oder weniger stark mit den dort gewollten, anderen Orientierungen konfrontiert. So besteht die Gefahr, dass sich herrschaftsförmige Verhaltensweisen (zunächst) offen ausleben. Größere Probleme bereiten heute oft die Orientierungslosigkeit und die mangelnde Befähigung, sich im eigenen Alltag selbst zu organisieren. Da im offenen Raum die Hand fehlt, die mensch leitet, fährt das mitunter dazu, dass kein oder nur ein schwacher Impuls zum eigenen Handeln bleibt. Der offene Raum wird zum Ort des Abhängens und Konsumierens. All das ist kein Fehler des offenen Raumes, sondern das Drama der Außenwelt, welche in den ungeregelten Bereich hineindrückt - oft als letzte Zuflucht für Menschen, die draußen an den Rand gedrängt sind oder in anderen Räumen rausgeschmissen wurden.

Doch das ist nur die halbe Antwort. Denn auch ein „Nein“ ist als Antwort richtig, weil ...

  • Gegenkultur ist offensive politische Aktion. Es geht nicht nur um die Verwirklichung eines konkretes Projektes, sondern auch immer um eine Verschiebung von Diskursen, Wahrnehmungen usw. Dieses kann auch dann durch die gut vermittelte Idee eines offenen Raumes gelingen, wenn der Raum selbst (irgendwann mal) scheitert. Emanzipation ist ein Prozess; der Versuch in einen emanzipatorischen Prozess Sicherheit zu projizieren bedeutet dessen Ende.
  • Andere Zeiten, andere Ergebnisse: Nicht immer war der Trend der Zeit so auf MitläuferInnentum, Nutzung vorgefertigter Schablonen (Stundenplan, Wahlen, Lernmodule, Angebot&Nachfrage, Apps ...) ausgerichtet wie heutzutage, zumindest in den Industrienationen. Es gab Zeiten, in denen selbstorganisierte und offene Infrastruktur angesagter war als heute, z.B. Anfang der 90er Jahre mit den damals zahlreichen Umwelt- und Projektwerkstätten. Auch heute liegen in etlichen Konzepten die Potentiale für mehr - von den Selbsthilfewerkstätten über Guerillagardening oder solidarische Landwirtschaft bis zur Open Source.
  • Selbst heute gibt es offene Projekte, z.B. Aktionsplattformen, Gärten, Werkstätten, die funktionieren. Zwar entpuppen sie sich bei näherem Hinsehen immer auch als teil-gescheitert. Aber mitunter reichen ein paar Menschen, um die Idee zu reanimieren - gerade weil sie in der Logik handeln, dass nur das gute Funktionieren des Gesamten auch ihnen eine Handlungsplattform bietet.


Mehr Infos und ein Seminar

Ein längerer Text, der auch ergänzt werden kann und müsste, steht auf http://www.deu.anarchopedia.org/Offener_Raum-Probleme. Ideen zu Dominanzabbau und kreative Gruppenmethoden finden sich auf http://www.hierarchnie.de.vu.

Einladung: Zum Konzept der „offenen Räume“, den Schwierigkeiten und Lösungsmöglichkeiten findet am vierten Advent (20.-22. Dezember 2013) ein Seminar in der Projektwerkstatt in Saasen statt. Infos und Anmeldung über http//www.projektwerkstatt.de/termine!

  • Reader „HierarchNIE“: Voller Tipps für kreative Gruppenmethoden und Dominanzabbau - mit Kapitel zu „offenen Räumen“.