2007-01:Ökotipps - Kompostklo

Aus grünes blatt
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Kompost-Klo bauen

jas Während in Kommunen und Ökodörfern im ländlichen Raum schon öfters Alternativen zum Wasserklo genutzt werden, die verbreitetste und beste hiervon mag das Kompost-Klo sein, fehlen diese in städtischen Wohnprojekten fast immer. Nach jedem Toilettengang werden die Menschlichen Fäkalien dort mit mehreren Litern Trinkwasser, gelegentlich wenigstens Regenwasser oder schon benutztes, herunter gespült und meist in großen Kläranlagen mit dem Abwasser vieler anderer Haushalte, oft auch dem aus der Regenwasserkanalisation vermengt. Als Endprodukte entstehen dann Biogas, Abwasser das in Flüsse eingeleitet wird sowie eine große Menge Sondermüll. Außerdem werden Stoffe, die fürs Pflanzenwachstum äußerst wertvoll sind, dem ökologischem Kreislaufsystem entzogen, „Der Kreislauf vom Essen zur Scheiße funktioniert. Der Kreislauf von der Scheiße zum Essen ist unterbrochen“ (Friedensreich Hundertwasser).

Die Zersetzung von Kot in einem Kompost-Klo funktioniert ähnlich wie die kleinerer Mengen Scheiße in der Natur, die menschlichen Ausscheidungen verrotten langsam anstatt zu verfaulen, es entsteht Humus, der wieder zum Anbau von Pflanzen benutzt werden kann oder in Städten auch in der Biotonne verschwinden kann. Das Anbauen von Pflanzen, die zum essen gedacht sind ist derzeit jedoch nur bedingt empfehlenswert, es kann immerhin alles an Schadstoffen enthalten sein, was mensch in dieser Gesellschaft in/als Nahrung oder Medizin zu schlucken bekommt.

Die meisten Kompost-Klos sind jedoch sehr groß und stehen im Freien, Voraussetzungen die nicht überall gegeben sind. Doch es gibt auch Möglichkeiten Komposttoiletten so zu konstruieren, dass sie auf kleinerem Raum, auch in Gebäuden Platz haben können. Einige Modelle die kaum mehr Platz einnehmen als konventionelle Klos sind käuflich im Internet zu erwerben, Preise meist ab etwa 400 Euro aufwärts. Diese sind, abgesehen davon das eine Anschaffung Geldkreisläufe nutzen/unterstützen würde, industriell gefertigt, aus Kunststoffen, mit allen dazugehörigen Nachteilen.

Ökologisch vorteilhafter ist natürlich der Bau aus Materialien, die nicht mehr anderweitig sinnvoll verwendet werden. Im verbreiteten Einfälle statt Abfälle-Heft „Das Kompost-Klo“ (www.packpapierverlag.de) findet sich eine Bauanleitung/-anregung für eine Komposttoilette bei der ein alter Kühlschrank als Grundlage dient. Benötigte Fläche wäre hier die des Kühlschranks plus evtl. eine Treppe oder ähnliches, lässt sich also auch in einem gewöhnlichem Badezimmer unterbringen. Nur um eine geeignete Lüftung zu gewährleisten, muss etwas mehr getüftelt werden als im Freien, hier kann es auch zu Stress mit Bauamt oder anderen Behörden kommen, was je nach Ort mehr oder weniger stark mit eingeplant werden sollte. Ein fertiges Kompost-Klo ist dann relativ wartungsarm, je nach Größe muss es mehr oder weniger oft entleert werden, ist eine Urinabtrennung eingebaut, was in Gebäuden mindestens empfehlenswert ist, muss dies in einem Kanister gesammelt und öfters ausgeleert werden (notfalls einfach in den Abfluss geleitet). Säuberung ist im Vergleich zum WC kaum noch nötig, auf Holz fällt Staub nicht so auf wie auf weißem Porzellan und Fliesen und bei den gängigen Selbstbau-Konstruktionen sind Bremsspuren oder ähnliches im inneren des Klos schwer vorstellbar.