2006-02:Der 2. Mord

Aus grünes blatt
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Der 2. Mord

MG Zweifelsohne erinnert schon das Geschehen im 1. Kapitel an "Die Tote im Fahrstuhl" aus dem gleichnamigen Erzählband. Helene Tursten arbeitete viele Jahre als Krankenschwester. Gespenstergeschichten faszinierten sie seit der Kindheit. Bereits zu Beginn ist dem versierten Krimiliebhaber klar, daß das "Gespenst" mit dem Mordfall zu tun haben muß, vielleicht eine Geschichte, die unter den Schwestern von Mund zu Mund geht und die der Mörder in der Realität benutzt, um seine Rache oder Gier zu befriedigen, z.B. auch an einer Stadtstreicherin, die eine eindrucksvolle Rolle bei Huss' Untersuchungen spielt.

Mit akribisch recherchierten Fakten prangert Helene Tursten das staatliche Sozialwesen an, das vielen psychisch Kranken nicht einmal Hoffnung für eine Existenz auf niederster Stufe läßt. Ähnlich wie bei Mankell wird bereits in ihren ersten Romanen deutlich, wem Turstens Symphatie gehört. Kritisch weist sie auf Mißstände in der Gesellschaft und kriminelle Ursachen hin.

Der unbekannte Mörder schreckt weder vor Gewalt noch Mord zurück. Lange ist weder ein Muster noch ein klares Motiv erkennbar. In bester Helene-Turste-Manier mit Huss und den bekannten Kriminalisten fesselt auch "Der 2. Mord" den Leser, der ein Jahr nach "Novembermörder" in Deutschland verlegt wurde und inzwischen die 10. Auflage erreichte.

  • "Der 2. Mord" erschien by btb Verlag München.