2005-01:Castortransporte rollen...

Aus grünes blatt
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Castortransporte rollen...

fb Im Mai und Juni wurden insgesamt 18 Castorbehälter gegen den Widerstand von insgesamt mehreren Tausend AtomkraftgegnerInnen (die Zahlen schwankten stark je nach Region und Aktion) aus dem ehemaligen Kernforschungszentrum Rossendorf bei Dresden ins Zwischenlager Ahaus geschafft. Der letzte WAA-Transport aus deutschen AKW in die Wiederaufarbeitungsanlagen fand im April statt. Damit ist die lebens- und umweltbedrohliche Wiederaufarbeitung allerdings noch nicht zu Ende. In den WAA Sellafield (GB) und La Hague (F) lagern genug Abfälle aus deutschen AKW, um noch für die nächsten zwei Jahrzehnte weiterverarbeitet zu werden.

Die Betreiber der Atomkraftwerke haben durch die freundliche Aufforderung des grünen Bundesumweltministers zum Bau solcher neuer Atomanlagen inzwischen ihre dezentralen Zwischenlager direkt an den AKW und müssen nicht mehr fürchten, wegen Verstopfung abschalten zu müssen. Eine Lösung für das Atommüll-Dilemma gibt es trotzdem nicht. Doch das kann auf diese Weise ganz gut verscheiert werden.

Neben den mehrfach wöchentlich stattfindenden Urantransporten - z.B. in die Urananreicherungsanlage Gronau - werden die wichtigsten Anti-Atom-Kristallationspunkte nun wieder die Transporte nach Gorleben werden. Im November wird der nächste Castorkonvoi aus La Hague nach Gorleben erwartet.

Unabhängig vom genauen Transporttermin - der wird erfahrungsgemäß in den ersten beiden Novemberwochen vermutet - findet eine bundesweite Anti-Atom-Demonstration am 5. November in Lüneburg statt. Am Wochenende vor dem Transport - u.U. sogar am 6. November - wird außerdem die Auftaktdemo für den Castorwiderstand in Dannenberg sein. Viele glauben, dass vom 6. bis 10. November der Atomtransport zu erwarten ist. Andererseits gab es kürzlich ein Gerücht über eine Castor-Urlaubssperre einer BGS-Einheit Mitte November. Das ist allerdings noch Spekulation.

Widerstandscamps wird es auf jeden Fall wieder in Hitzacker geben. Auch in der Göhrde werden AtomkraftgegnerInnen in Scheunen und Privat-unterkünfte unterkommen. Es gibt auch Überlegungen wieder mal ein Camp direkt an der Transportstrecke zu erkämpfen. Die bekannten BürgerInnen-Sitzblockaden von WiderSetzen und X-tausendmal quer werden auch nicht fehlen. An der "ESSO-Wiese" befindet sich dann der BI-Infopunkt mit Volxküche und Pressezentrum. Insgesamt gibt es derzeit aber kaum konkrete Informationen, so dass hier nur auf die "einschlägigen" Internetseiten verwiesen werden kann. Das sind z.B.: http://www.castor.de, http://de.indymedia.org/castor und http://www.x1000malquer.de.

Als Rückblick auf den Gorleben-Castor vor einem Jahr, bei dem ein Atomkraftgegner vom Todeszug umgebracht wurde, geben wir im nächsten Text die Eindrücke zu diesem Vorfall von Cécile, einer französischen Aktivistin, wieder.