2018-01:Das Klima ändert sich: Unterschied zwischen den Versionen

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'''jes''' Wir alle wissen das es den Klimawandel gibt. Nur waren in den letzten Jahren nicht die klimatischen Strömungen, sondern die gesel-lschaftlichen Strömungen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Gerade von Rechts hat sich nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern eine Rechte Strömung breit gemacht, die eine Bewegung hervorgebracht hat welche die be-stehenden demokratischen Systeme an-greift.
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'''jes''' Wir alle wissen das es den Klimawandel gibt. Nur waren in den letzten Jahren nicht die klimatischen Strömungen, sondern die gesellschaftlichen Strömungen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Gerade von Rechts hat sich nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern eine Rechte Strömung breit gemacht, die eine Bewegung hervorgebracht hat welche die bestehenden demokratischen Systeme angreift.
  
 
Um so beeindruckender ist das es sehr plötzlich auch immer größere Bewegungen gibt welche dagegen halten. Nicht nur das die Umweltbewegung im Hambacher Forst zig tausende auf die Straßen, oder besser gesagt vor den Wald gebracht hat, auch in anderen Städten scheint die Lust zu demonstrieren und sich zu engagieren wieder größer zu werden.
 
Um so beeindruckender ist das es sehr plötzlich auch immer größere Bewegungen gibt welche dagegen halten. Nicht nur das die Umweltbewegung im Hambacher Forst zig tausende auf die Straßen, oder besser gesagt vor den Wald gebracht hat, auch in anderen Städten scheint die Lust zu demonstrieren und sich zu engagieren wieder größer zu werden.
  
40 000 demonstrierten in München gegen das neue Bayrische Polizeigesetz und die CSU Regierung. In Chemnitz sind unter dem Motto: „Wir sind mehr“ 50 000 Menschen zusammengekommen um gegen Rechts zu demonstrieren, deutlich mehr als die 25 000 die Pegida in den letzten Jahren maximal mobilisieren konnte. Und nur wenige Wochen später kamen zur „welcome united“ Parade mehr als 30 000 Menschen in Hamburg zusammen. Den Höhepunkt des linken Demo-Herbstes konnte dann die  Anti-Rechts Demo „un-teilbar“ verbuchen zu der  laut Veran-stalter*Innen bis zu 250 000 Menschen zusammenkamen um gegen den Rechts-ruck in der Gesellschaft zu demonstrieren. Sogar die Polzei konnte nicht anders als die die Zahl der Teilnehmer*Innen der durchaus linken Demo in den unteren sechsstelligen Bereich zu schätzen.
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40 000 demonstrierten in München gegen das neue Bayrische Polizeigesetz und die CSU Regierung. In Chemnitz sind unter dem Motto: „Wir sind mehr“ 50 000 Menschen zusammengekommen um gegen Rechts zu demonstrieren, deutlich mehr als die 25 000 die Pegida in den letzten Jahren maximal mobilisieren konnte. Und nur wenige Wochen später kamen zur „welcome united“ Parade mehr als 30 000 Menschen in Hamburg zusammen. Den Höhepunkt des linken Demo-Herbstes konnte dann die  Anti-Rechts Demo „un-teilbar“ verbuchen zu der  laut Veranstalter*Innen bis zu 250 000 Menschen zusammenkamen um gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft zu demonstrieren. Sogar die Polzei konnte nicht anders als die die Zahl der Teilnehmer*Innen der durchaus linken Demo in den unteren sechsstelligen Bereich zu schätzen.
  
 
Auch Umfragen zeigen das die meisten Menschen in Deutschland nicht mit dem Rechtsruck einverstanden sind. 71 % können laut einer Studie von Bertelsmann sich nicht vorstellen jemals die AfD zu wählen. Und die Verluste der CSU bei der Landtagswahl zeigen auch, das wenn man die Politik der AfD kopiert, man nur Wähler verliert.
 
Auch Umfragen zeigen das die meisten Menschen in Deutschland nicht mit dem Rechtsruck einverstanden sind. 71 % können laut einer Studie von Bertelsmann sich nicht vorstellen jemals die AfD zu wählen. Und die Verluste der CSU bei der Landtagswahl zeigen auch, das wenn man die Politik der AfD kopiert, man nur Wähler verliert.
  
Viele KritikerInnen sehen dieses neue Aktiv sein als Strohfeuer, das angeheizt von populären Bands die auf den Demos spielen, mehr über den Zustand der Gesellschaft als Spaßgesellschaft aus-sagt, als das es eine neue Bewegung von Links geben würde. Aber wer auf den Demos dabei war, sieht das die meisten Menschen nicht nur zum Feiern gekommen sind.  
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Viele KritikerInnen sehen dieses neue Aktiv sein als Strohfeuer, das angeheizt von populären Bands die auf den Demos spielen, mehr über den Zustand der Gesellschaft als Spaßgesellschaft aussagt, als das es eine neue Bewegung von Links geben würde. Aber wer auf den Demos dabei war, sieht das die meisten Menschen nicht nur zum Feiern gekommen sind.  
  
Auf jeder der großen Demos gegen Rechts finden sich hunderte selbst-gemacht Plakate die oft auch sehr Kreativ die eigene Position unter-streichen. Bei der „welcome united“ Demo fanden sich mehr Menschen mit sogenannten „Migrationshintergrund“ als solche ohne. Auf fast jeder Demo finden sich zig Menschen die selbst sagen das sie noch nie auf einer Demo waren. Wobei viele Demoteilnehm-er*Innen auch sehr Jung sind und viele Familien zusammen mit ihren Kindern mitmachen. Und sogar die kleinsten malten ihre eigenen Schilder zum Thema.
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Auf jeder der großen Demos gegen Rechts finden sich hunderte selbstgemacht Plakate die oft auch sehr Kreativ die eigene Position unterstreichen. Bei der „welcome united“ Demo fanden sich mehr Menschen mit sogenannten „Migrationshintergrund“ als solche ohne. Auf fast jeder Demo finden sich zig Menschen die selbst sagen das sie noch nie auf einer Demo waren. Wobei viele Demoteilnehmer*Innen auch sehr Jung sind und viele Familien zusammen mit ihren Kindern mitmachen. Und sogar die kleinsten malten ihre eigenen Schilder zum Thema.
  
 
Und auch das Argument das diese Demos ja vom Establishment gewollt sind, muss man widersprechen. Gegen die „unteilbar“ Demo positionierte sich nicht nur die CDU sondern sogar teile der Linken.  
 
Und auch das Argument das diese Demos ja vom Establishment gewollt sind, muss man widersprechen. Gegen die „unteilbar“ Demo positionierte sich nicht nur die CDU sondern sogar teile der Linken.  
Und vor der „wir sind mehr“ Demo in Chemnitz warnten viele Politiker das mit der Band „Feine Sahne Fischfilet“ die Demonstrierenden sich mit Links-radikalen verbünden würden. Es war den TeilnehmerInnen mindestens egal.
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Und vor der „wir sind mehr“ Demo in Chemnitz warnten viele Politiker das mit der Band „Feine Sahne Fischfilet“ die Demonstrierenden sich mit Linksradikalen verbünden würden. Es war den TeilnehmerInnen mindestens egal.
  
 
Bezeichnend für die Dynamik dieser neuen Bereitschaft öffentlich sich zu positionieren sind auch die vielen „kleinen“ Demos in fast allen Städten in Deutschland die in der Presse gar nicht mehr wahr genommen werden und trotzdem von den Engagierten gezeigt werden. So ging die Demo „wir sind mehr“ in Frankfurt mit immerhin mehr als 3000 TeilnehmerInnen in der Medienaufmerksamkeit der großen Demos unter.
 
Bezeichnend für die Dynamik dieser neuen Bereitschaft öffentlich sich zu positionieren sind auch die vielen „kleinen“ Demos in fast allen Städten in Deutschland die in der Presse gar nicht mehr wahr genommen werden und trotzdem von den Engagierten gezeigt werden. So ging die Demo „wir sind mehr“ in Frankfurt mit immerhin mehr als 3000 TeilnehmerInnen in der Medienaufmerksamkeit der großen Demos unter.
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Aber das Potential für neue Linke Bewegungen, die vielfältiger ist als viele für möglich gehalten hätten, ist so hoch wie lange nicht mehr.  
 
Aber das Potential für neue Linke Bewegungen, die vielfältiger ist als viele für möglich gehalten hätten, ist so hoch wie lange nicht mehr.  
Nutzen wir diese Chance um eine  freiere, fairere, linke Gesellschaft zu schaffen, bevor der ökologische Klima-wandel so weit fortgeschritten ist, das wir keine Zeit mehr dazu haben.
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Nutzen wir diese Chance um eine  freiere, fairere, linke Gesellschaft zu schaffen, bevor der ökologische Klimawandel so weit fortgeschritten ist, das wir keine Zeit mehr dazu haben.
  
  
 
[[Kategorie: Frühjahr 2018]]
 
[[Kategorie: Frühjahr 2018]]

Version vom 12:03, 7. Nov 2018

jes Wir alle wissen das es den Klimawandel gibt. Nur waren in den letzten Jahren nicht die klimatischen Strömungen, sondern die gesellschaftlichen Strömungen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Gerade von Rechts hat sich nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern eine Rechte Strömung breit gemacht, die eine Bewegung hervorgebracht hat welche die bestehenden demokratischen Systeme angreift.

Um so beeindruckender ist das es sehr plötzlich auch immer größere Bewegungen gibt welche dagegen halten. Nicht nur das die Umweltbewegung im Hambacher Forst zig tausende auf die Straßen, oder besser gesagt vor den Wald gebracht hat, auch in anderen Städten scheint die Lust zu demonstrieren und sich zu engagieren wieder größer zu werden.

40 000 demonstrierten in München gegen das neue Bayrische Polizeigesetz und die CSU Regierung. In Chemnitz sind unter dem Motto: „Wir sind mehr“ 50 000 Menschen zusammengekommen um gegen Rechts zu demonstrieren, deutlich mehr als die 25 000 die Pegida in den letzten Jahren maximal mobilisieren konnte. Und nur wenige Wochen später kamen zur „welcome united“ Parade mehr als 30 000 Menschen in Hamburg zusammen. Den Höhepunkt des linken Demo-Herbstes konnte dann die Anti-Rechts Demo „un-teilbar“ verbuchen zu der laut Veranstalter*Innen bis zu 250 000 Menschen zusammenkamen um gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft zu demonstrieren. Sogar die Polzei konnte nicht anders als die die Zahl der Teilnehmer*Innen der durchaus linken Demo in den unteren sechsstelligen Bereich zu schätzen.

Auch Umfragen zeigen das die meisten Menschen in Deutschland nicht mit dem Rechtsruck einverstanden sind. 71 % können laut einer Studie von Bertelsmann sich nicht vorstellen jemals die AfD zu wählen. Und die Verluste der CSU bei der Landtagswahl zeigen auch, das wenn man die Politik der AfD kopiert, man nur Wähler verliert.

Viele KritikerInnen sehen dieses neue Aktiv sein als Strohfeuer, das angeheizt von populären Bands die auf den Demos spielen, mehr über den Zustand der Gesellschaft als Spaßgesellschaft aussagt, als das es eine neue Bewegung von Links geben würde. Aber wer auf den Demos dabei war, sieht das die meisten Menschen nicht nur zum Feiern gekommen sind.

Auf jeder der großen Demos gegen Rechts finden sich hunderte selbstgemacht Plakate die oft auch sehr Kreativ die eigene Position unterstreichen. Bei der „welcome united“ Demo fanden sich mehr Menschen mit sogenannten „Migrationshintergrund“ als solche ohne. Auf fast jeder Demo finden sich zig Menschen die selbst sagen das sie noch nie auf einer Demo waren. Wobei viele Demoteilnehmer*Innen auch sehr Jung sind und viele Familien zusammen mit ihren Kindern mitmachen. Und sogar die kleinsten malten ihre eigenen Schilder zum Thema.

Und auch das Argument das diese Demos ja vom Establishment gewollt sind, muss man widersprechen. Gegen die „unteilbar“ Demo positionierte sich nicht nur die CDU sondern sogar teile der Linken. Und vor der „wir sind mehr“ Demo in Chemnitz warnten viele Politiker das mit der Band „Feine Sahne Fischfilet“ die Demonstrierenden sich mit Linksradikalen verbünden würden. Es war den TeilnehmerInnen mindestens egal.

Bezeichnend für die Dynamik dieser neuen Bereitschaft öffentlich sich zu positionieren sind auch die vielen „kleinen“ Demos in fast allen Städten in Deutschland die in der Presse gar nicht mehr wahr genommen werden und trotzdem von den Engagierten gezeigt werden. So ging die Demo „wir sind mehr“ in Frankfurt mit immerhin mehr als 3000 TeilnehmerInnen in der Medienaufmerksamkeit der großen Demos unter.

Natürlich darf man nicht vergessen das auch die Rechten noch immer gegen eine offene Gesellschaft mobilisieren. So finden noch immer regelmäßig Demos von Rechten mit mehr als 1000 Menschen in Chemnitz statt und auch Pegida schafft es noch regelmäßig mehr als 2000 Menschen zusammen zu bringen. Und auch die AfD feiert ihre Wahlerfolge.

Aber das Potential für neue Linke Bewegungen, die vielfältiger ist als viele für möglich gehalten hätten, ist so hoch wie lange nicht mehr. Nutzen wir diese Chance um eine freiere, fairere, linke Gesellschaft zu schaffen, bevor der ökologische Klimawandel so weit fortgeschritten ist, das wir keine Zeit mehr dazu haben.