2007-03:Eine mögliche Utopie

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Eine mögliche Utopie

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Steckbrief Utopie

Kurz-Zusammenfassung:

  • komplexe Gesellschaft
  • schließt SpezialistInnen ein
  • Welt, in der viele Welten möglich sind, sofern sie diese vielen möglichen Welten weiter möglich lassen
  • keine institutionalisierten Entscheidungen
  • kein Eigentum
  • Wann soll deine Utopie anfangen?
    • Im Hier & Jetzt erste Ansätze, die Utopie selbst ist ein anzunäherndes Ideal (zeitliche Projektion)
  • Wo „spielt“ deine Utopie?
    • Hier, auf der ganzen Welt (globale Utopie)
  • Wer ist an deiner Utopie beteiligt?
    • Sie betrifft alle, die betroffen sind
  • Was ist deiner Meinung nach das „wichtigste“, charakterisierende an deiner Utopie?
    • Prinzip der Herrschaftsfreiheit, der die Menschen sich annähern wollen (idealisierte Annahme)
  • Was gefährdet deine Utopie?
    • Wenig Meta-Ebene, Lethargie, Denkfaulheit ...
  • Wie organisiert sich die Wirtschaft?
    • Die Menschen organisieren ihre Wirtschaft auf dem Prinzip von Autonomie & Kooperation
  • Wie willst du zu deiner Utopie gelangen?
    • Entwicklungsprozess von Bewusstsein, Kompetenzen, Wissensvermittlung + Aktionen + Beispielcharakter
  • Welche Voraussetzungen braucht deine Utopie?
    • Bereitschaft zur Veränderung, Offenheit, Risiko, Reflektion

Ausgangsmotivation

Ich wünsche mir eine Welt, in der ich mich weitestgehend frei entfalten kann. Ich mache Dinge, die mir Spaß machen, die mir „etwas geben“. Ich kann mir soviel Zeit nehmen wie ich will, um zu träumen, die Natur & Wesen in ihr intensiv wahrzunehmen, sensibel für meine Umwelt (Menschen, Tiere, Pflanzen, Luft etc.) zu sein.

Aber ich will mich auch weiter entwickeln, Wissen aneignen, neue Gedanken/Sichtweisen zu entwickeln ... Meta-Ebene ausbauen, geistige Weiterentwicklung.

Diese – vor allem geistige Evolution als Ziel stellt für mich einen wichtigen „Sinn des Lebens“ dar.

Widersprüche Hier & Jetzt

Ich kann mich in der jetzigen Welt aber nicht einfach so verhalten:

  • extrem viel Entwicklung findet nicht statt, weil Machtausbau & -erhalt dominierend sind, Kraft & Zeit kosten
  • ich kann nicht „frei“ entscheiden, da die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dem entgegenstehen, u.a. mit Repression, Umweltzerstörung, diskursive Herrschaft, Zugangsbeschränkungen
  • ich kann mich u.a. nicht so entfalten, wie ich das möchte, weil auch Andere fremdbestimmt werden und nicht frei entscheiden können, Kooperationen mit ihnen zum Teil aufgrund dieser mangelnden Freiheit nicht zustande kommen
  • die Rahmenbedingungen, die ich möchte, erfordern eine andere Gesellschaft – Kooperation statt Konkurrenz, Horizontalität etc. sind Prinzipien, die in einer herrschaftsförmig durchzogenen Gesellschaft nur beschränkt realisierbar sind
  • ich sehe die Notwendigkeit, Kraft, Gedanken & Zeit in die Bekämpfung von Unterdrückung, Zwang, Umweltzerstörung etc. zu stecken, weil diese meiner Entfaltung entgegenstehen

Die Welt, die ich möchte, funktioniert nicht, wenn ich meine Entfaltungsmöglichkeiten als Privileg denke – ich müsste viel Zeit & Kraft verschwenden müssen, um diese Privilegien zu erhalten, mich gegen den Neid Nicht-Privilegierter schützen müssen, in Angst um den Verlust leben. Am ehesten kann ich mir vorstellen, dass ich mich – möglichst – frei entfalten kann, wenn Andere diese Möglichkeiten auch haben.

Konflikte

Wenn sich alle frei verhalten, gibt es m.E. Konflikte, weil Menschen unterschiedliche Wünsche, Bedürfnisse, Grenzen etc. haben und sich diese auch widerstreben werden. Für solche Konfliktsituationen bedarf es praktikabler Lösungsansätze, die wiederum herrschaftskritisch sein müssen, weil sonst Herrschaftsmechanismen wieder dominieren werden. Hierfür halte ich keine einfachen Entwürfe für möglich, da Herrschaft & auch soziale & gesellschaftliche Beziehungen komplex sind. Dieser Komplexität muss der Lösungsansatz gerecht werden.

Grundprinzipien: In einer solchen herrschaftskritischen Gesellschaft, die sich dem Ziel der Herrschaftsfreiheit immer weiter annähern will, dabei bisher unsichtbare Herrschaftsmechanismen entdeckt und diese neu bewältigen muss, und die daher keinen Endzustand haben kann, ist wichtig: die Gesellschaft, die in ihr wirkenden Prozesse und deren Wirkungen zu reflektieren die Fähigkeiten zu entwickeln & auszubauen, eine Meta-Ebene zu beziehen, das eigene Handeln & Wirken zu überblicken & sich bewusst zu verhalten

Ich nehme an, dass jegliche Form von Herrschaft in dieser Utopie kontraproduktiv ist und bekämpft werden sollte. Eine Lösung, die den Rückfall auf Herrschaftsmechanismen beinhaltet, gefährdet die herrschaftsfreie Welt und sollte möglichst vermieden & durch andere Lösungen ersetzt werden.

Grundprinzipien dieser Gesellschaft sind u.a.: die Rahmenbedingungen sind so angelegt, dass sie nicht die Konkurrenz fördern, sondern sie fördern Kooperation es gibt kein Eigentum (möglichst weitgehend auch keinen Besitz oder andere Nutzungsbeschränkungen) es gibt keine institutionalisierte Gerechtigkeit/Recht, sondern unterschiedliche Auffassungen müssen ausgehandelt werden (auf Grundlage von „Horizontalität“) statt Polizei oder anderen „Beauftragten“, die sich um Konflikte kümmern wird direkte Interventionsfähigkeit trainiert & eine kritikfreudige Atmosphäre geschaffen

Weg zur Utopie: Der Weg vom Hier & Jetzt zu dieser Utopie ist nicht genau beschreibbar, es ist auch nicht klar, ob sie erreicht wird. Aber ich gehe davon aus, dass der Versuch diese Utopie zu verwirklichen, bereits die Realisierung einzelner herrschaftsfreier Bestandteile eine Verbesserung der Bedingungen im Hier & Jetzt Bedeutet und für eine Verbesserung auch meiner Bedürfnisbefriedigung notwendige Voraussetzung sind.

Zu fragen ist, welche Prinzipien & Methoden im Hier & Jetzt entwickelt /verbreitet werden müssen, um die Chancen für die Annäherung an die beschriebene Utopie zu erreichen. Es bedarf verstärkter Sensibilisierung, Experimente & Schaffung von Handlungsfähigkeit verbunden mit intensiven Reflektionsprozessen.