2012-01:Wer die falsche Frage stellt, kann keine richtige Antwort bekommen

Aus grünes blatt
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(K)ein Beitrag zur Konsumfrage

1. Das Problem ist immer der Kapitalismus – niemals einzelne Konzerne oder Produkte

vega Genauso wenig wie „den Menschen“ „die Gesellschaft“ und „die Wirtschaft“ gibt es „den Konsum“. Es gibt immer nur Menschen mit einer bestimmten Sozialisierung in bestimmten gesellschaftlichen Kontexten, es gibt unterschiedliche Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme. Praktisch überall auf der Welt ist es derzeit der Kapitalismus der herrscht, daher ist „der Konsum“ zurzeit immer der Konsum von kapitalistisch Produziertem.

Im Kapitalismus sind die Produktionsmittel[1] Privateigentum Weniger, viele müssen ihnen ihre Arbeitskraft verkaufen um zu überleben[2]. Die Produktion ist warenförmig, d.h. es wird ausschließlich produziert um zu verkaufen. Menschliche Bedürfnisse spielen keine Rolle, solange sie nicht zahlungskräftig sind. Auch menschenwürdige Arbeitsbedingungen, die Lebensqualität von AnwohnerInnen sowie Umwelt- und Klimaschutz spielen für den einzelnen Kapitalisten keine Rolle. Er kann durch Kämpfe von unten, von staatlichen Vorgaben von oben oder durch den Konsum seiner Zielgruppe dazu gezwungen werden, diese Kriterien zu beachten – aber immer nur in engen Grenzen. Dem Konsum sind hierbei besonders enge Grenzen gesetzt, weil seine Möglichkeiten von dem Einkommen der Arbeitenden abhängen. Für alle drei genannten Formen der Veränderung gilt außerdem: Werden zu strenge Maßstäbe an zu vielen Orten der Welt an zu viele Kapitalisten angelegt, werden also wirklich menschenwürdige Verhältnisse statt kleinen Trostpflästerchen eingefordert, dann stürzt das den Kapitalismus (aber eben nicht „die Wirtschaft“) in schwerste Existenzkrisen.

Im Kapitalismus werden sich immer manche fremdbestimmt zu Tode schuften während andere ohne Zugang zu Produktionsmitteln Existenzkrisen schieben – obwohl eine Gesellschaft „alle nach ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen“ machbar ist. Im Kapitalismus werden immer Mensch und Umwelt durch Technologien belastet werden, zu denen es längst umweltschonendere Alternativen gibt. Im Kapitalismus werden immer Menschen verhungern, obwohl es problemlos möglich wäre, eine weitaus größere Weltbevölkerung ausgewogen zu ernähren. Trotz aller Unterschiede steht jede Spielart des Kapitalismus und jeder Kapitalist immer einem guten, selbstbestimmten Leben für alle entgegen.

Natürlich wird es immer besonders destruktive Exzesse geben, die besondere Beachtung erfahren. Wenn sich die Praxis zur Theorie gesellt, ist das unvermeidlich und auch nicht weiter schlimm. Schlimm (und allgemein üblich) ist es, wenn diese Aspekte kapitalistischer Produktionsweise als isolierte Erscheinungen betrachtet und bekämpft werden. Wer diese Exzesse bekämpft, ohne deutlich zu machen, dass es eben kapitalistische sind und ohne den Kontakt zu anderen Kämpfen zu suchen, der wird den Kapitalismus stärken. Er wird ihm die schlimmsten und provokantesten Spitzen nehmen, ohne sein Wesen, die Produktions- und Besitzverhältnisse, anzutasten. Und wird daher noch nicht einmal neuerliche Exzesse des Kapitals verhindern können, das sich nach jeder Niederlage andere Betätigungsfelder und Absatzmärkte suchen muss. (Natürlich: Wer gar keine kämpferische Praxis entwickelt, wird auch gar nichts verändern.)

Ebenso stärkt den Kapitalismus, wer das große Kapital gegen das kleine ausspielen will. Die Gesetze der kapitalistischen Produktion sind universell, und werden durch die Konkurrenz auf dem Markt und das immer begrenzte Budget der KonsumentInnen (die ja eben überwiegend ArbeiterInnen sind) gegenüber allen großen und kleinen KapitalistInnen gleichermaßen durchgesetzt. Handlungsspielräume sind vorhanden, aber minimal. Wenn es für das Kapital profitabel und machbar ist, GewerkschafterInnen und UmweltschützerInnen ermorden zu lassen, dann wird das passieren. Ob die Gewinne dann an Coca-Cola, an fritz-kola oder an Bionade fließen, ändert daran überhaupt nichts. Genauso wird Fair Trade immer ein Nischenprodukt für die Besserverdienenden innerhalb der global gesehen ohnehin privilegierten Gesellschaften bleiben müssen. Wer in einer Zeit sinkender Löhne und gekürzter Sozialleistungen etwas anderes glaubt, ist naiv.[3]

Daher denke ich, dass es im Kapitalismus einen „guten Konsum“ genauso wenig wie einen grundsätzlich „besseren Konsum“ geben kann.


2. Statt Verzichtsideologie und Konsumchauvinismus: Umgestaltung

Die logische Konsequenz daraus sollte heißen, den Kapitalismus abzuschaffen, und an seine Stelle eine Gesellschaft zu setzen, in der Produktionsmittel und Güter allen zugänglich sind, in der ausschließlich produziert wird um menschliche Bedürfnisse zu befriedigen und auch das nur dann, wenn die Produktion sozial und ökologisch verträglich gestaltet werden kann[4]. Das wird nicht morgen und auch nicht in den nächsten Jahren passieren. Daher ist es natürlich keine befriedigende Antwort auf die Frage, wie (oder eben auch wie nicht) denn im Hier und Jetzt konsumiert werden soll. Ich werde in diesem Text keine Antwort geben, und ich glaube auch nicht, dass jemensch anderes das kann. Jeder Versuch innerhalb des Status Quo eines falschen Wirtschaftssystems einen richtigen Konsum zu entwickeln, muss widersprüchlich und ungenügend bleiben.

Allerdings gibt es zwei sehr gängige Muster mit der Konsumfrage umzugehen, die ich beide für besonders kritikwürdig halte.

Das erste ist eine Ideologie des Konsumverzichts. Sie drückt sich in der Vorstellung aus, innerhalb einer kapitalistischen Gesellschaft außerhalb der kapitalistischen Wirtschaftsweise stehen zu können. Das soll gehen, indem kein oder möglichst wenig Geld für Waren ausgegeben wird. Gängige Ausdrucksformen sind eine Glorifizierung des Containerns und das Vorrechnen von vermeintlich legitimen und illegitimen Bedürfnissen.

Kritisch ist einerseits ein Verständnis von Kapitalismus als etwas, woran mensch sich nur mittels Lohnarbeit und Warenkonsum beteiligt. Wie jedes Produktionssystem strahlt auch das kapitalistische in alle Bereiche des menschlichen Lebens aus. Es gibt nichts was außerhalb des Kapitalismus steht. Er kann daher nicht einfach boykottiert werden.

Die Produkte im Container sind kapitalistisch produziert worden, und würden wohl in keinem anderen Gesellschaftssystem in so einer Menge weggeworfen werden. Containern ist eine begrenzte, kapitalismusimmanente Nische. Das ist als eine Kritik an dem Verständnis von Containern als vermeintlich politischer Praxis zu lesen, nicht am Containern an sich. Natürlich macht es Sinn diese Nische zu nutzen. Einerseits um die individuellen Konsummöglichkeiten zu erweitern. Andererseits ist ja schon ein alter Hut, dass die Zeit die Mensch so nicht mit Lohnarbeiten verbringen muss, beispielsweise auch für emanzipatorisch-radikales politisches Engagement genutzt werden kann.

Kritisch ist weiterhin das Definieren legitimer und illegitimer Konsum-Bedürfnisse. Solange dies auf einer rein individuellen Ebene passiert, kann es noch als Privatsache gelten. Wenn diese Überlegungen aber auf andere Menschen übertragen werden, hat das nichts mehr mit emanzipatorischen Grundsätzen zu tun. Verzicht ist weder etwas womit sich größere gesellschaftliche Gruppen ansprechen lassen, noch ist er ein emanzipatorisches Prinzip. Verzicht war und ist immer das, was die Besitzenden von den Nicht-Besitzenden einfordern, um ihre Privilegien aufrecht zu erhalten. Das Ziel einer vernünftig organisierten Gesellschaft sollte sein, die Befriedigung aller materiellen Bedürfnisse aller ihrer Mitglieder so zu organisieren, dass weder andere Menschen noch die Umwelt in einer für sie nicht zumutbaren Weise belastet werden. Soziale Organisierung und ein an den menschlichen Bedürfnissen und nicht mehr am Kapital orientierter Einsatz von Wissenschaft und Technik würden Möglichkeiten eröffnen, die heute kaum vorstellbar sind.

Vermutlich würde es ein paar Extremfälle geben, die tatsächlich nicht mehr realisiert werden könnten (z.B. Shoppingwochenenden in New York für relevante Teile der europäischen Bevölkerung). Das wären dann aber keine falschen Bedürfnisse, sondern solche, die sich in einem konkreten Stadium menschlicher Entwicklung nicht vernünftig realisieren lassen. Materielle Bedürfnisse anderer Menschen als falsch zu verwerfen, ist nichts weiter als ein herrschaftsförmiger Übergriff.

Ein ebenso weit verbreitetes Argumentationsmuster würde ich als „Konsumchauvinismus“ bezeichnen und kritisieren. Es geht ungefähr so: Weil jedes Konsumbedürfnis legitim ist, ist es progressiv, dass der Kapitalismus so viel Konsum ermöglicht. Emanzipation heißt hier nur noch, den Konsum auszukosten und noch allgemein verfügbarer zu machen. Aus emanzipatorischer Perspektive würde ich den Konsumchauvinisten genau den selben Fehler wie den Verzichtsprediger_innen ankreiden: Sie analysieren die Gesellschaft nur gutbürgerlich durch die Brille der Warenkonsumenten. Sie reden von dem Wie der Verteilung, aber nicht von dem Ob und Wie der Produktion. Und sie sehen nur die fertigen Waren, und nicht die Folgen, die ihre Produktion für Mensch und Umwelt hat. Wenn Ivo Bozic in der Jungle World erklärt, „Gerade Linke müssten die Billigfliegerei also als Herzensangelegenheit betrachten“ weil sie einer privilegierten Minderheit der Menschheit globale Mobilität auf Kosten von Anwohner_innen der Flughäfen, dem Klima und den durch Klimawandel Geschädigten ermöglicht, dann ist das Konsumchauvinismus pur[5].

Kein Konsumchauvinismus ist es in meinen Augen, wenn die Redaktion der „Straßen aus Zucker“ zu dem Ergebnis kommt, der kapitalistische Konsum sei derzeit alternativlos, weil nur die Umwälzung der Produktionsverhältnisse Abhilfe schaffen kann[6]. Ich sehe das anders als Floh, der in der letzten Ausgabe schrieb: „Anstatt die falsche, bürgerliche Konsumkritik zu entlarven und sie um die Erkenntnis zu ergänzen dass es innerhalb kapitalistischer Logik keine korrekte Produktion geben kann und deshalb Konsum auf dem kapitalistischen Markt so weit wie möglich durch selbstorganisierte Lösungen zu ersetzen ist, wird der kritiklose Konsum kapitalistisch produzierter Güter zur unverkürzten Praxis verklärt.“[7]. Mal davon abgesehen, dass der kritisierte Text sehr wohl herausarbeitet, dass es innerhalb kapitalistischer Logiken keine korrekte Produktion geben kann, gehen unsere Einschätzungen wohl vor allem an einem anderen Punkt auseinander: Der Frage, inwieweit schon im Hier und Jetzt echte Alternativen zum kapitalistischen Markt geschaffen werden können. Ich sehe das skeptisch.


3. Wirtschaftliche Befreiung lässt sich nicht vorwegnehmen

Floh hat das in einem anderen Artikel in der letzten Ausgabe so skizziert: „Ziel einer emanzipatorischen Umweltbewegung müsste es also sein, konkrete Konzepte, die nicht bloß neuer Aufguss alter Verwertungslogik sind, umzusetzen und in den Kontext emanzipatorischer Ansätze gegen Wachstumszwang und Umweltzerstörung zu setzten. Seien es Umsonstläden, Gemeinschaftsgärten, offene Räume, jede Form offen zugänglicher Infrastruktur oder Wissens. Und zwar nicht nur für ein Nischendasein für die lokale oder reproduktive Ebene, sondern als gesellschaftliches Konzept.“[8]

Ich hole kurz aus bevor ich auf das Zitat zurückkomme. Es ist eine in Teilen der Szene weit verbreitete Unsitte, alles was als schlecht empfunden wird, mit der Endung -ismus zu versehen, und sich selbst mit den entsprechenden Anti-. Das führt häufig dazu, dass der kritisierte Gegenstand nicht mehr richtig analysiert, sondern höchstens kurz definiert wird. Unterschiede werden so verwischt. Gesellschaftlicher Sexismus und Rassismus können beispielsweise recht effektiv von der Ebene des individuellen Verhaltens aus angegangen werden (auch wenn das allein sicherlich nicht ausreichend ist). Der Kapitalismus ist aber ein Produktionssystem. Das heißt: Wer Alternativen aufbauen will, braucht dafür Produktionsmittel. Und wer Alternativen zu einer hochgradig arbeitsteiligen Gesellschaft aufbauen will, muss dafür im großen Stil Produktionsmittel aneignen[9]. Solange das nicht passiert ist, geht es diesen Produktions-Alternativen ähnlich wie den Konsum-Alternativen: Sie bleiben widersprüchlich, ungenügend und zeigen auch nur bedingt auf, wie eine befreite Gesellschaft aussehen kann.

Im Detail: Umsonstläden ändern nichts an der Art und Weise wie produziert wird, sondern nur an der Verteilung. Offenes Wissen ist sicherlich ein gutes Prinzip, aber keins das für sich genommen zur Überwindung der herrschenden Verhältnisse führt. Linux z.B. könnte so oder so ähnlich auch in einer herrschaftsfreien Gesellschaft existieren, ist aber auch in die kapitalistische Ökonomie gut integriert worden. Offene Räume in der Form wie sie heute existieren, geben auch nicht unbedingt die Antwort darauf, wie die gesellschaftliche Produktion vernünftig zu organisieren wäre. Schon die Frage ob von ihnen überhaupt Impulse zur Veränderung der Gesellschaft ausgehen, ist ja meist Gegenstand von Auseinandersetzungen vor Ort. Genauso gut können sie schließlich als Nischen zum autistischen Austoben dienen oder sogar sozialarbeiterische Funktionen für die bestehende Gesellschaft erfüllen. Auch durch Gemeinschaftsgärten lässt sich wirtschaftliche Befreiung nicht vorwegnehmen. Ein positiver Aspekt an ihnen ist die vorgenommene Aneignung von Produktionsmittel. Das passiert aber in einem so kleinen Ausschnitt der Ökonomie, dass sie doch eher Spielwiese statt Avantgarde sind. Auch für den Gartenbau sind eine Vielzahl von Produkten nötig, die ein einzelnes oder eine Handvoll von selbstverwalteten Projekten nicht herstellen können. Wo kommen z.B. die Werkzeuge her? Aus der eigenen Schmiede? Und wo kommen die Metalle her? Und wie kommen sie zur Schmiede? Ein wenig Gartenbau zu betreiben ist nichts, was der Organisierung der gesellschaftlich notwendigen Produktion nahe kommt. Passend dazu die Wildcat-Redaktion: „In Pausengesprächen auf linken Kongressen erzählen alle mit Begeisterung von ihrem Schrebergarten und dem selbst angebauten Gemüse. Zu einem Workshop über Tomatenanbau kommen mehr Leute aus der linken Szene als zu einem Seminar zur Weltkrise. […] Mit „Landwirtschaft“ hat all das wenig zu tun. Die bedeutet nämlich harte körperliche Arbeit und ein mäßiges Auskommen, auch heute noch und vor allem im biologischen Landbau. Dieser Arbeit entfliehen die Leute weltweit, um ihren Lebensunterhalt auf leichtere Art zu verdienen. An den Fließbändern der Welt sind sie gefragt, denn sie sind an harte Arbeit gewöhnt, die getan werden muss, weil sonst die Tiere sterben oder die Ernte vertrocknet.“[10]

Ich behaupte nicht, dass die angesprochenen Ansätze sinnlos sind. Eine politische Bewegung braucht Zugang zu materiellen Ressourcen, politisch Aktive brauchen Zeit die nicht nur für Lohnarbeit und Co draufgeht. (Außerdem ist es ja auch ganz nett, sein Leben nicht nur mit fremdbestimmten Tätigkeiten zu verbringen). Sicherlich lassen sich in solchen Projekten auch soziale und organisatorische Kompetenzen erwerben, die für das Funktionieren einer herrschaftsfreien Gesellschaft notwendig sind. Das ist aber kein Alleinstellungsmerkmal solcher Projekte, sondern trifft potenziell auf jede Art von selbstorganisierten politischen Kampf zu.

Das ist aber gar nicht mein Punkt. Mein Punkt ist, dass diese Ansätze keineswegs den Keim einer anderen Produktionsweise in sich tragen. Sie sind ohne eine soziale und politische Umwälzung, die ihre Anzahl drastisch erhöhen (und dadurch auch ihre Form ändern) würde, keine nennenswerte Alternative zur herrschenden kapitalistischen Produktionsweise. In der Regel sind sie nicht einmal unabhängig von ihr. Und je unabhängiger sie sein sollen, desto mehr Arbeitszeit muss in sie hineingesteckt werden. Zeit die nicht mehr für den politischen Kampf verwendet werden kann.

Vieles von diesen Ansätzen mag als politisches Projekt sinnvoll sein. Da sie aber für sich genommen keineswegs zu einer Umwälzung der Produktionsverhältnisse führen, geben sie auch keine befriedigende Konsumalternative ab. Alles andere wäre Selbstbetrug.

Wer einen ethisch wirklich vertretbaren Konsum will, wird nicht drum herum kommen, die Produktionsverhältnisse als Ganzes umzuwerfen und vernünftig zu gestalten. Es geht hier aber nicht darum, die notwendigen materiellen Veränderungen in das Jahr 3000 zu verlegen und sich in das bequeme Reich der Theorie zurückzuziehen. Im Gegenteil: Gerade weil es in dieser Gesellschaft kein korrektes Konsumieren, kein korrektes Leben geben kann, ist es so dringlich, sie zu revolutionieren. Und sich keine falschen Alternativen vor zumachen. In diesem Sinne: Für eine ganz andere K-Frage!


  1. Also Rohstoffe, Werkzeuge, Maschinen, Fabrikhallen, Büros, …
  2. Trotz aller nicht nur zwischen sondern auch innerhalb der Klassen bestehenden Interessenunterschiede kann mensch die erste Gruppe als „KapitalistInnen“ und die zweite als „ArbeiterInnen“ bezeichnen.
  3. Unabhängig davon ging es beim Fairen Handel immer nur darum, Löhne und Arbeitsverhältnisse zu verbessern. Das ist nicht unbedingt falsch, aber eben nichts was über einen reformierten Kapitalismus hinaus Wege in eine konkret an Mensch und Umwelt und nicht mehr an Verwertung orientierte Gesellschaft aufweisen kann. Das gilt übrigens auch für den Handel mit selbstverwalteten Kollektiven, die die Herrschaft des Chefs abgeschafft haben, sich aber der Herrschaft der abstrakten Sachzwänge des Marktes nicht entziehen können.
  4. Und weil das alles so leicht und schnell gehen wird, sollten nebenbei auch noch andere Herrschaftsverhältnisse aufgehoben werden, die ja auch ohne den Kapitalismus existieren können.
  5. Ivo Bozic: „Nur billig fliegen ist schöner“ in der Jungle World Nr. 24/2010;
    http://jungle-world.com/artikel/2010/24/41126.html
    Eine Kritik findet sich unter: http://vega.blogsport.de/2010/06/25/wer-fliegt-auf-wessen-und-zu-welchen-kosten/
  6. Es geht um den wirklich lesenswerten Artikel zum Thema Konsum „Fang bei dir selber an!?“ in der „Straßen aus Zucker“ Nr. 5;
    http://strassenauszucker.blogsport.de/2011/05/19/fang-bei-dir-selber-an/
  7. Grünes Blatt 2011-02: „Und nächstes Mal... Die Konsumfrage“
  8. Grünes Blatt 2011-02: „Bloß weniger Wirtschaften, oder vor allem „ganz anders“?“. Der Artikel ist eine Kritik an der Schrumpftum- und Transition-Town-Bewegung
  9. Es ist auch möglich, die gesellschaftliche Arbeitsteilung zu reduzieren. In einem gewissen Rahmen mag das noch sinnvoll sein. Wird es aber zu weit geführt, würde es zu einem drastischen und unnötigen Abfall des Lebensstandards führen. Hier greift im wesentlichen die selbe Kritik wie bei den Verzichtsprediger_innen.
  10. Wildcat Nr. 89 vom Frühjahr 2011, S.32