2009-02:Marode Atommüllkippe verhindern

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Marode Atommüllkippe verhindern

Einwendungskampagne gegen die Atommülllagerung in Morsleben

Morsleben-Kampagne Im „Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben“ (ERAM) nahe Helmstedt liegen in einem alten Salzbergwerk ca. 37.000 Kubikmeter Atommüll. Der Betreiber, das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), plant das Lager nach weiträumiger Verfüllung sang- und klanglos zu verschließen. Sicher? Für eine Million Jahre?

Wer soll das glauben angesichts von

  • unüberprüfbaren Modellrechnungen für unvorstellbar lange Zeiträume,
  • einem verbleibenden Hohlraum von einer Million Kubikmetern und
  • zumindest einer nachgewiesenen Wasserwegsamkeit zur Biosphäre?

Wir erinnern uns an die Asse, für die uns noch bis vor kurzem versprochen wurde, dass „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Radioaktivität ausdringen“ könnte. Heute nennt der Bundesumweltminister Gabriel die Asse die „gefährlichste Atomanlage Europas“. Morsleben hingegen sei in den Griff zu bekommen, so der zuständige Vertreter des BfS Dr. Michael Hoffmann im August 2009.

Dabei gibt es zahlreiche Parallelen zwischen Asse II und Morsleben. Beide Salzbergwerke wurden zuvor zur kommerziellen Salzgewinnung genutzt und später aus Kostengründen zum Endlager deklariert. Schon damals gab es Wasser unter Tage und es war unstrittig, dass es alten Bergwerken an Standsicherheit mangelt. Zunächst wurde „versuchsweise“ Endlagerung betrieben. Eine Rückholung des damals eingebrachten Mülls war jedoch nie geplant.

Jetzt soll versucht werden, einen zugegebenermaßen ungeeigneten Standort mit technischen Mitteln zu sichern. Dabei wird sowohl die trockene Lagerung wie auch die völlige Abschirmung der Radionuklide von der Biosphäre während der nächsten 1 Million Jahre über Bord geworfen. Statt dessen setzen BfS und Bundesumweltministerium auf die Rückhaltung eines Großteils des Inventars und eine Unterschreitung von Grenzwerten.

Wir wollen das nicht einfach so hinnehmen und planen daher eine Einwendungskampagne. Denn nach Atomgesetz §9b muss vor der Schließung ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden. Im Rahmen dieses Verfahrens legt das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt (MLU) Sachsen-Anhalts die Planungsunterlagen 2 Monate lang aus - nach eigenen Angaben noch Ende diesen Jahres. Während dieser Zeit sind alle Bürger_innen dazu aufgerufen, mit sog. Einwendungen auf Defizite der Pläne hinzuweisen. Die Internetseite soll Anregungen und Hilfestellungen geben, sich mit dem Thema eingehender zu beschäftigen, eigene Kritikpunkte zu formulieren und aktiv zu werden.

Zielsetzungen der Kampagne

Wir beabsichtigen mit der Kampagne, dass möglichst viele Menschen und Einrichtungen Einwendungen erheben gegen das Schließungskonzept des Betreibers BfS für das ERAM. Dabei geht es gleichermaßen um die Sicherheitsinteressen der unmittelbar Betroffenen wie um die exemplarische Bedeutung, die das Verfahren für den zukünftigen Umgang mit Atommüll hat.

Wesentliches Element der Kampagne ist es, über die Gefahren zu informieren, die für heutige und kommende Generationen vom Atommüll im ERAM ausgehen. Dazu soll es eine unabhängige wissenschaftliche Bewertung der Planunterlagen und eine fachliche Beratung für die Einwendungen geben.

Regional und überregional soll die Kampagne Menschen und Organisationen dazu ermutigen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, eigene Fragestellungen zu entwickeln und sich kritisch zum vorgeschlagenen Schließungsverfahren zu verhalten. Wir laden dazu ein, die Kampagne zu unterstützen und mitzuarbeiten.


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