2008-03:BfS gibt radioaktive Ableitungen in Morsleben zu

Aus grünes blatt
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Das Bundesamt für Strahlenschutz gibt zu, radioaktive Gase und Partikel aus der Atommüllanlage Morsleben in die Umwelt abzuleiten

Morsleben-Netzwerk Atommülllager. Zu den Skandalen um den Atommüllstandort Asse 2 in Niedersachsen kommen nun weitere besorgniserregende Fakten zu der Atommüllanlage unter Morsleben in Sachsen-Anhalt an den Tag.

Das in der Öffentlichkeit als ERAM bekannte Atommülllager unter Morsleben, ist ein seit Jahren durch Gefahrenabwehrmaßnahmen bergrechtlicher Art erkaufter Versuch, das Schließungsverfahren nach Atomgesetz vorzubereiten. Der Atommüll ist zur Zeit noch zugänglich, und nicht, wie viele Menschen glauben, mit Salzbeton verfüllt.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) baut zur Zeit einen zusätzlichen 30 Meter hohen Abwetterschlot in Beendorf auf der Schachtanlage Marie, die zu dem Atommülllager Morsleben gehört. Diese zusätzliche neue Abwetteranlage ist nötig, so das BfS, da es technisch bis jetzt nicht möglich war, die radioaktiven Gase und Partikel aus den Atommüll-Lagerungsbereichen über den bereits bestehenden Abwetterschlot Bartensleben vollständig nach über Tage abzuleiten.

Eine Belastung der Umgebung durch die Abwetter ist nicht zu erwarten, meint das BfS, da Abweichungen vom genehmigten Zustand (was immer das ist) messtechnisch erfasst werden könnten, so dass Gegenmaßnahmen jederzeit ergriffen werden könnten (wie auch immer die aussehen sollten).

Kritisch betrachtet, besteht der Skandal darin, dass der Atommüll noch nicht einmal im hier und jetzt so gelagert und verpackt wird, dass keine atomare Strahlung davon die Umwelt und somit uns alle erreichen kann, wo doch eine Langzeitsicherheit über viele Generationen nötig wäre; die es jedoch nicht geben kann.

Es zeigt sich ein weiteres Mal, dass es keine menschen-, umwelt-, und zukunftsvertägliche Lösung für den Umgang mit Atommüll gibt. Deshalb muss das sofortige Abschalten der weiter atommüllproduzierenden Atomkraftwerke zwingenderweise der nötige erste Schritt zur Bearbeitung dieses zentralen Problemfelds sein, das auch noch unsere Kindes-Kinder betrifft.