2007-01:Kosmos-Chroniken. Reginald Bull

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Perry Rhodan Kosmos-Chroniken

Reginald Bull

fb Die Kosmos-Chroniken nehmen einen Abriss des Lebens und Wirkens der fiktiven Personen der Science-Fiction-Serie Perry Rhodan vor. Die vielfach einzeln über die einzelnen Romane und Sammelbände (bereits 96 der sogenannten "Silberbände" sind bereits erschienen, darüber hinaus mehrere Tausend Romanhefte) verstreuten Erlebnisse dieser Personen werden so zusammengeführt und können neue Zusammenhänge im Wirken der komplexen Science-Ficten-Geschichte vermitteln. Leider gelingt dies in diesem Band zu Reginald Bull, dem Stellvertreter Perry Rhodans, kaum. Die meisten Geschichten sind schon bekannt und die Verarbeitung ihrer Inhalte in fiktiven zitierten Archivbeiträgen bzw. das ständige Rückversetzen in eine andere Zeitphase der Geschehnisse wirken plump. Vielleicht liegt dies am Charakter "Bully", vielleicht ist es aber auch ein Manko in den dargelegten Fähigkeiten des Autors dieses Bandes.

Davon abgesehen tritt in diesem Buch wieder ein großer Mangel der Serie zum Vorschein. Die Phantasielosigkeit bezüglich gesellschaftlicher Veränderungen ist schon bedenklich, aber vielleicht auch ein Symptom der Gesellschaft, in der die AutorInnen leben. Im Gegensatz dazu steht die technische Entwicklung und Expansion des "Solaren Imperiums", was - natürlich - von der Erde ausgehend und ebenso phantasielos aufgebaut und organisiert ist wie die politischen und wirtschaftlichen Systeme der westlichen Welt des 21. Jahrhunderts. Eine andere Science-Fiction-Serie, die etwa zeitgleich wie Perry Rhodan startete, StarTrek, ist da etwas weiter. Dort gibt es schließlich kein Geld mehr und ab und an werden die gesellschaftlichen Normalitäten auch mal verändert. Auch StarTrek lässt in gesellschaftsutopischer Hinsicht zwar viel zu wünschen übrig, ist dem "Perry Rhodan Universum" hier aber ein Stückchen voraus.

Perry Rhodan Kosmos-Chroniken. Reginald Bull, Pabel Moewig Verlag, Rastatt, 2000. 500 Seiten. ISBN 978-3811820968