2006-01:Amerika und der Holocaust

Aus grünes blatt
Zur Navigation springenZur Suche springen

Amerika und der Holocaust

fb Amerikanische Konzerne und Banken ermöglichten Hitler & Co. erst den Aufstieg und den Aufbau der Kriegsmaschinerie, die zur Ermordung von Millionen Menschen führte. Geistige Vordenker für Hitlers Judenbild und die spätere Anwendung der Eugenik in Deutschland publizierten ihre menschenverachtenden Vorstellungen in den USA, darunter Henry Ford.

Das zumindest stellt Eva Schweitzer in dem Buch "Amerika und der Holocaust. Die verschwiegene Geschichte" dar. Sie nimmt dabei Bezug auf lange Zeit geheimgehaltene Dokumente, die in den USA gesammelt wurden und setzt sich mit der Rolle US-amerikanischer Firmen und einflussreicher Personen bei der Abwehr von Flüchtlingen aus Nazi-Deutschland, der Aufrüstung des 3. Reiches, bei der Herunterspielung des Holocaust in den Medien und der Rehabilitierung von Nazis auseinander.

Das Buch ist gut geeignet, um sich der Dimension der Unterstützung faschistischer Kräfte in Nazi-Deutschland durch internationale, zum Teil auch von sich als jüdisch identifizierender Personen geleiteter, Konzerne und Institutionen bewusst zu werden. Auch der Mythos einer antifaschistischen USA, denen es um die Rettung der Holocaust-Opfer ging, müsste nach der Auseinandersetzung mit den hier zu findenden Informationen über die Motivation verantwortlicher Industrieller, Medien-Chefs und PolitikerInnen ad acta gelegt werden. Vielmehr waren es wirtschaftliche und politische Interessen, die letztlich die Intervention gegen Nazi-Deutschland seitens der USA bewirkten. JüdInnen gegenüber herrschte Schweitzer zufolge dagegen selbst nach dem Bekanntwerden des Holocaust eine ablehnende, von einer stark antisemtischen Grundhaltung geprägte Stimmung vor.

  • Eva Schweitzer: Amerika und der Holocaust. Die verschwiegene Geschichte.
  • Knaur Taschenbuch Verlag, 2004.
  • ISBN 3-426-77784-3